Sonntag, 25. März 2012

Landesaktionstag in Potsdam (22.03.12)

In den vergangenen Wochen haben wir den Landesaktionstag geplant, ich habe mit Absicht nicht darüber berichtet, da nie sicher war, was möglich ist und was nicht. Heute war es dann soweit. Wir sind zum brandenburgischen Landtag in Potsdam gezogen und haben uns dort mit Transparenten und Plakaten aufgestellt und FÖJ-T-Shirts angezogen. Wir haben den Politikern zugewunken – diese haben teilweise zurückgewunken oder Lichtzeichen gegeben. Und manche haben sogar angehalten und wir haben ihnen einen Flyer gegeben. In den Landtag selber durften nur 3 Gruppensprecher – ich gehörte dazu. Das war wirklich aufregend. Es gibt 88 Abgeordnete und ein paar Minister (keine Ahnung wie viel xD). Wir haben auf den Besucherstühlen gesessen. Neben uns waren Ausländer und ein Übersetzer hat alles berichtet, was der Touristenführer gesagt hat. Ich hab ihn dann gefragt, wer denn da neben mir sitzt und da meinte er: das ist der sudanesische Landespräsident gewesen =) Und als wäre das noch nie genug gewesen bietet genau dieser Mann uns Gummibärchen an, obwohl Essen und Trinken eigentlich im Plenarsaal verboten sind.

Dann begann ein langweiliger Teil – denn fast eine ganze Stunde haben die verschiedenen Abgeordneten über das Wassermanagement diskutiert. Das einzige, was ein bisschen spannend war, ist die Tatsache, dass die Politiker sich teilweise gegenseitig versucht haben schlecht zu reden und fertig zu machen. Danach gab es eine offizielle Fragestunde, wo die Abgeordneten dem jeweils zugehörigen Minister eine Frage gestellt hat – dieser antwortet dann. Wenn jemand noch eine Nachfrage hat, darf er diese stellen, ansonsten ist die Frage durch und die nächste Frage kommt an die Reihe. Dann kam endlich die Frage von Torsten Krause (Linke) der die entscheidende Frage gestellt hat, ob das Ministerium eine Fortführung des FÖJs plant. Die Antwort von Frau Ministerin Tack war leider nicht zufriedenstellend, denn versicherte lediglich, dass sie aufgrund erfolgreicher Resonanz das Projekt FÖJ gerne weiterführen wollen, nur haben sie noch keine konkreten Pläne, wie sie das eventuelle Wegfallen der ESF-Fördergelder ausgleichen wollen. Im Klartext also, sie haben sich noch keine genauen Gedanken darüber gemacht :/

Um 12 Uhr war Mittagspause für die Abgeordneten, für uns war es Zeit zu gehen, denn der für uns relevante Teil wurde bereits geklärt, wenn auch nicht zufrieden stellen. Im Herbst ist dann die offizielle Abstimmung dazu, ob das FÖJ weitergeführt werden soll. Insofern war die Landesaktion damit beendet und wir alle können nur hoffen, dass auch in den kommenden Jahren Jugendliche die Chance haben ein freiwilliges Jahr zu machen :)

Donnerstag, 22. März 2012

3. Seminarfahrt (13.02.12 –17.02.12)

Montag

Zur 3. Seminarfahrt ging es ins beschauliche Groß Bademeusel in die Nähe von Forst und Cottbus. Für diejenigen, die immer noch nicht wissen, wo das liegt : Wir konnten ca. 200m weit laufen und haben dann schon polnischen Boden betreten xD
Naja jedenfalls ging es kurz vor 10 Uhr los. Fast alle haben sich am Berliner Hbf getroffen, weil es ein zentraler Umsteigepunkt ist und da wir uns Brandenburgtickets kaufen sollten, da diese günstiger sind, als wenn sich jeder ein eigenes Ticket kaufen würde. Also erstmal kam der Zug einige Minuten zu spät (wen wundert das bei nem polnischen Zug xD)und dann waren unsere Tickets auch nicht gültig xD Aber der Schaffner war total genervt und einfach gutmütig – naja jedenfalls hat er uns nicht aus dem Zug geworfen. Allerdings war es im Zug eiskalt – so kalt, dass wir schon unseren eigenen Atem gesehen haben. Stella hatte ihren Laptop dabei und damit die Zeit schneller verging haben wir „Küss den Frosch“ geguckt xD Unser Zug hatte dann im Endeffekt ne halbe Stunde Verspätung, allerdings stand ja ein Bus vom DRK (ja vom DRK!!!) bereit und hat auf uns gewartet – ach war das schön sich aufzuwärmen *__*
Ich hab mir mal wieder ein Zimmer mit Stella geteilt – und auch das Bett ^^ Allerdings ein Doppelstockbett , was Erinnerungen an vergangene Klassenfahrten zu Tage gefördert hat. Das haus war zwar nicht das größte, hatte aber einen Billiard- und Kickertisch zu bieten, sowie einen Tischtennisraum und einen Wintergarten mit herrlichem Ausblick. Nachdem wir dort nun 12.30 Uhr eingetroffen sind (mit einigen Ausnahmen – wie z.B.: Niklas, der eine falsche Ausfahrt genommen hat und schon in Polen war) haben wir eine kleine Stärkung zu uns genommen und dann ging es auch schon mit dem Programm los. Als erstes erwartete uns die Vorstellung dessen, was in der Woche alles passieren würde. Dann kam es wie immer zum Erfahrungsaustausch und anderem Orga-Kram. Damit wir nicht einschlafen und unser Gehirn mal ein bisschen anstrengen haben wir eine Gegenüberstellung vom Öko-Freak und Öko-Schwein gemacht. Zum Abendessen gab es Chili con carne und Salat – typisch vegetarisch halt ^^ Aber mich störts nicht ;) Zur Entspannung des Tages hat Sonja mit ein paar von uns (auch mit mir) noch Yoga gemacht und ich muss ehrlich sagen, dass das richtig gut getan hat =) Aber danach war ich so müde, dass ich gleich ins Bett gegangen bin.

Dienstag

Der Dienstag begann leider etwas unschön. Mein Zimmer war fast direkt gegenüber vom Bad der Mädels und unerklärlicherweise ging um & Uhr morgens die Lüftung an und sie war SEHR LAUT. Davon wurde ich geweckt. Nach dem Frühstück kam ein Referent zu uns. Allerdings war der Vortrag zum Thema ökologischer Fußabdruck SEEEHR einschläfernd. Das einzige was ich mitgenommen habe ist der Fakt, dass wenn sich alle Menschen so verhalten würden wie ich, dann bräuchten wir 2-3 Welten. Es war nämlich so eine Art Selbsttest – allerdings lebt die Mehrheit meiner gruppe so wie ich, also brauch ich da kein schlechtes Gewissen haben. Danach gab es ein „World-Cafe“ – sprich, es gab Kekse, Kuchen und Kaffee … wir haben uns auf Sofas gesetzt und haben uns über gewisse Themen ausgetauscht. Zum Ende hin haben wir uns das dann gegenseitig vorgestellt (Bsp.: Verzicht von Auto, Leben in 10 Jahren,…)
Was ich glaub ich noch nicht erwähnt habe ist die Tatsache, dass Stella und ich in fast jeder freien Minute Billard gespielt haben xD Wir sind jetzt Vollprofis :D Wir haben uns den Film „ The story off stuff“ angeguckt, welcher wirklich zu empfehlen ist – da wird in relativer kurzer Zeit das Konsumproblem erläutert und alles was damit zusammen hängt – veranschaulicht mit Zeichnungen. Danach hatten wir mal wieder Gruppenarbeit zu den Themen: Konsum von Fleisch, Wasser, Energie und Mobilität – sprich Ausarbeitung und wieder mal vorstellen – es ist doch immer das gleiche xD
Danach haben wir mal wieder Billard gespielt. Ein Zitat von Ruth (Co-Teamerin): „ Was ist das Gegenteil von magnetisch? ….Achja, Simon du bist abstoßend“ xD (sie meinte es eigentlich im Zusammenhang damit, dass immer die Kugeln von Simon wegrollen ^^) Das Abendessen war erst ziemlich spät fertig und wir waren alle ganz hungrig. Gemüselasagne gab es, aber die schmeckt bei weitem nicht so gut, wie „normale“ Lasagne ;)
Am Abend gab es dann noch ein Vampirspiel. Es gab einen „Obervampir“ . Jeder Vampir durfte einmal pro Runde einen normalen Bürger beißen (aber ohne, dass es jemand anderes mitbekommt). Alle bekommen pro Runde eine Aufgabe. Meine war es die Schuhe von allen zu verknoten, als ich das gelesen habe, musste ich erstmal voll loslachen. Für die Erfüllung der Aufgabe hatte man 8 Minuten zeit. In der nächsten Runde musste ich 3 Papierflugzeuge basteln und diese dann um die Wette fliegen lassen. In der 3. Runde durfte ich mal wieder etwas bauen – ein Kartenhaus. Allerdings war die eigentliche Schwierigkeit darin gute karten zu finden, die man zum bauen nehmen konnte. Aber ein kleines Häuschen hab ich hinbekommen. Meine letzten Aufgabe war es dafür zu sorgen, dass kein Feuer im Haus ist. Das war wirklich schwierig, weil Pierre die Aufgabe hatte „dir ist kalt, zünde kerzen an oder mach ein feuerzang an“ –dummerweise hatte er ein Feuerzeug und ich hab die Flamme immer wieder auspusten müssen xD
hier noch ein paar Aufgaben von den anderen: erzählen, wie die Babys gemacht werden; Boden ist lava -> nicht berühren; erzählen, dass es Monster gibt; duschen kontrollieren <-> niemanden in die duschen lassen; so viele sachen anziehen, wie du kannst; jemanden verfolgen; Zaubertrick vorführen; bei anderen Leuten schnorren, sich verstecken (allerdings hat nie jemand gesucht :/), Leute miteinander verkuppeln, mit jemanden tanzen,…
Um 23.30 Uhr haben wir dann aufgehört, weil wir es nicht geschafft haben herauszufinden, wer der Obervampir war =)

Mittwoch

Am Mittwoch war eine Ernährungsberaterin bei uns. Auch sie hat einen Vortrag gehalten, aber der war wirklich RICHTIG RICHTIG gut :D ich hab eine menge gelernt, auch wenn ich noch nicht viel von dem neuen wissen umgesetzt hab, aber ich hab vieles davon schon weitergegeben =) Juliane Heydenreich ist an der Uni Potsdam tätig und betreut dort Sportler – wir mussten unter ihrer Anleitung selber einen Ernährungsplan aufstellen – wir mussten feststellen, dass das wirklich nicht einfach ist. Auch an diesem Tag gab es mal wieder Orga-Kram. Danach konnte man sich zwischen Theorie oder Praxis entscheiden – das hieß im Klartext: Kochen oder ein Thema ausarbeiten. Da ich iwie keine Lust auf Kochen hatte habe ich mich mit Biosiegeln beschäftigt – und musste feststellen, dass Bio nicht gleich Bio bedeutet. Zum Abendessen gab es dann das, was die Kochgruppen gemacht hatten: Salat, Grünkern-Bratlinge, Möhrensuppe, Brownies und Schokoladen-Creme. An diesem Abend hab ich mich so voll gefressen, dass ich mich nicht mehr bewegen wollte xD Mittwoch war wieder Filmabend: „die fetten Jahre sind vorbei“ – hab ich aber nicht geguckt. Ich hab lieber einen Billard-Abend gemacht :) Zitate des Abends:
Simon: „Na ich versuche die Ecke zu treffen“ -> Ruth: „Ne Kugel hat aber keine Ecke“ (na sag bloß xD)
Ruth: Ach man ich hab heute ein schlechtes Gewissen“ (sie meinte Gedächtnis, aber anhand ihrer Aussagen hätte sie das nicht noch extra erwähnen müssen ^^

Donnerstag

Am Donnerstag haben wir uns den Tagebau in Jänschwalde angeguckt. Allerdings durften wir uns vorher mal wieder einen stinklangweiligen Vortrag anhören – bei dem es nicht verwunderlich war, dass einige eingeschlafen sind ^^ Danach sind wir noch mit nem Bus ein bisschen auf dem Gelände herumgefahren, ich hab allerdings nicht viel davon mitbekommen, weil mir schlecht war und ich deshalb größten Teils die Augen zuhatte. Anschließend haben wir uns noch ein Dorf angeguckt, was aufgrund des Braunkohle Tagebaus komplett umgesiedelt wurde. Zwar haben alle Bewohner ein schickes neues Haus gebaut bekommen, aber um ehrlich zu sein sah das so steril aus, so wie man es aus Hollywood Filmen kennt – es wirkte so unwirklich und wir haben mit einigen Bewohner gesprochen, die meinten, dass ihnen die Umsiedelung seelisch ziemlich schwer gefallen ist. Das hat mich wirklich sehr betroffen gemacht – es ist eben was anderes, wenn man so etwas durch Geschichten erzählt bekommt, als wenn man so etwas in Lehrbüchern in der Schule liest. Danach waren wir noch im Informationszentrum von Hornow, was stellvertretend für alle umgesiedelten Dörfern steht. Es ist ziemlich interaktiv und war auch spannend, vor allem, dass man slawisch lernen konnte und sich slawische Musik anhören konnte … aber auch die Gestaltung ist etwas anders. Danach ging es mit dem Bus zurück und wir haben zum Glück Pause gehabt, die wir echt nötig hatten. Eigentlich war für den restlichen Nachmittag noch einiges geplant, aber wir konnten Sonja noch dazu überreden, es etwas zu kürzen und so gab es nur eine kleine Auswertung der Geschehnisse des Vormittags.
Danach ging es für mich ans Kochen – eine Gemüsepfanne sollte am Abend auf dem Tisch stehen … sollte xD Aber wie es nunmal so ist … ist so EINIGES schief gegangen. Zum Gemüse sollte Hirse serviert werden. Die ist aber angebrannt und war eine unförmige Pampe. Das Gemüse ist super angebraten und hat auch geschmeckt – allerdings haben wir dann die Hirse daran gemacht – ein großer Fehler, wie wir dachten. Denn danach hat es nicht geschmeckt und es war iwie auch zu wenig. Dann sind fast alle anderen Leute aus meiner Kochgruppe nach und nach verschwunden, so dass am Ende nur noch Stella und ich in der Küche waren, was mich zusätzlich verzweifeln ließ. Allerdings gab es einen Engel in Form von Antin, die dafür gesorgt hat, dass die komische Pampe wieder nach etwas geschmeckt hat. Innerhalb von wenigen Minuten sollten wir dann noch ne Tomatensoße zaubern, weil wir noch Hirse übrig hatten und als dann immer wieder Leute in die Küche kamen, um zu fragen, wie lange das essen noch dauert ist mir echt der geduldsfaden gerissen. Im Nachhinein hat es allen aber sehr gut geschmeckt, was meine Stimmung im Nu wieder gebessert hat =) Sonja hatte während des Kochens noch Eis geholt und dann ging‘s mir wieder gut ^^
Abends stand dann volkstanzauf dem Programm – anfangs zweifelte ich noch daran, ob es etwas für mich ist, aber es war wirklich toll. Lukas, der in Berlin Soziale Arbeit studiert, hat uns irische, französische und russische Gruppentänze bei gebracht. Es war sehr anstrengend, weil es sehr viel mit Stampfen zu tun hatte xD Aber es hat soo einen Spaß gemacht – das bedarf unbedingt einer Wiederholung :)
Danach hab ich wieder Billard gespielt, dabei wurde viel Bier getrunken, weshalb Niklas dann auch zur Aussage kam: „Steffi, du hast du 49% recht und ich zu 41%“ xDDD

Der Freitag war mal wieder kurz. Es wurde eine Seminarauswertung gemacht, dann noch schnell aufgeräumt und geputzt und dann durften wir sogar schon eine Stunde früher nach Hause fahren. Es war das letzte Seminar mit Marten, den er hatte sein FÖJ bereits schon früher begonnen. Und eine erfreuliche Nachricht gab es noch: Joris und Janine sind am Valentinstag Eltern des kleinen Jim Joschka geworden =) Herzlichen Glückwunsch !